Nach den erfolgten Versammlungen in den Gemeinden und in den Bezirken – insbesondere was die jeweiligen Voranschläge und deren Rechnungslegung anbelangt – erscheint eine leise Kritik im Bezug zum harmonisierten Rechnungsmodell 2 (HRM2) angebracht.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Rechnungsabschlüssen und Voranschlägen kann man als Bürger, in der neuen Form der Rechnungslegung kaum mehr transparent erkennen, wie sich die einzelnen Einnahmen- und Ausgabenpositionen zusammensetzen. Grundsätzlich ist die Idee des HRM2 löblich. So sollen u.a. Vergleiche über sämtliche Stufen (Bund, Kantone, Bezirke und Gemeinden) ermöglicht werden. Dies ist durchwegs zu begrüssen, war es doch bis dato schwierig bis fast unmöglich entsprechende Vergleiche und Schlüsse aus den jeweiligen Zahlen im Vergleich z.B. zu anderen Gemeinden zu ziehen.

Was mich als Bürger aber stört, ist die Tatsache, dass man mit dem nun implementierten HRM2 hinsichtlich der Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit, sprich uns Steuerzahlern, einen Schritt rückwärts gemacht hat. Somit verkommt der Grundsatz; «true and fair view» (zu Deutsch; «richtige und gerechte Ansicht»), welcher in den jeweiligen Gemeinde- und Bezirksbroschüren im Vorfeld zu den Versammlungen zitiert wurde, zu einem eigentlichen «Rohrkrepierer»! Da kann selbst das HRM3 (Darstellung nach dreistelligen Sachgruppen) keine wesentliche Abhilfe schaffen.

Nun mehr spricht man u.a. von «Transferaufwand» und «Transferertrag». Kurzum: Man nimmt einzelne Konten, welche bis anhin klar und transparent gegenüber der Öffentlichkeit ausgewiesen wurden, in einem Konto zusammen. Von Transparenz und einer «richtigen und gerechten Ansicht» zumindest gegenüber uns Bürgern kann somit keine Rede mehr sein!

Als aktiver Bürger, welcher sich jeweils die Zeit und Mühe nimmt, die entsprechenden Rechnungsabschlüsse, wie auch die jeweiligen Voranschläge auf ihren Inhalt hin zu «studieren», erwarte ich diesbezüglich eine baldige Nachbearbeitung bzw. Verbesserung des HRM2 wie auch des HRM3 im Bezug zu einer wirklich transparenten Offenlegung der Zahlen gegenüber uns Stimmbürgern. Ansonsten und da bin ich mir sicher, werden einzelne Fragen dazu ganz bestimmt an den jeweiligen Gemeinde- und Bezirksversammlungen zum Vorschein kommen. Eine leise Kritik, welche ich zwar an der letzten Gemeindeversammlung vorgebracht habe, aber in Form der anschliessenden Berichterstattung in den Lokalmedien leider mit keinem Wort erwähnt wurde!