Die Schwyzer Stimmbürgerschaft erhält am 21. Mai 2017 die einmalige Gelegenheit das völlig verkorkte und praxisferne Konstrukt der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) wieder auf jener Stufe anzusiedeln wo es auch hingehört – hin zu den Gemeinden, den Bürgern vor Ort. Volle Säle bei Veranstaltungen und ein Schwall von Erzählungen der direkt Betroffenen sind dabei nur ein erster Hinweis, dass die kantonale KESB als Behörde ihre damit verbundenen Herausforderungen nicht oder aber zumindest mit zu wenig Sensibilität und gesundem Menschenverstand angeht. So erklärt es sich auch, dass die Unterschriftensammlung zur Initiative innert Rekordzeit zustande kam und von beinahe 4`000 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet wurde. Das Volk hat genug von elitären Politikern und Gemeindevorständen, welche sich nun derart energisch gegen das so dringend notwendige Volksbegehren zur Wehr setzen. Eigeninteresse und fehlendes Verantwortungsbewusstsein sind hier fehl am Platz. Es geht um Menschen und deren Existenzen, um ihre Würde und ihrem Recht auf eine faire, sachliche und bedarfsgerechte Auseinandersetzung ihres jeweiligen Schicksals. Politiker sind nicht da um Probleme schönzureden, Tatsachen zu verniedlichen oder gar zu vertuschen. Sie sind vom Volk und für das Volk gewählt und haben sich auch für die Anliegen deren einzusetzen. Es wird Zeit, dass sich dieses Bewusstsein wieder in den Köpfen unserer Gemeindebehörden entfaltet, so dass wir für die direkt Betroffen und deren Umfeld bürgernahe und somit auch nachvollziehbare Massnahmen im Kindes- und Erwachsenenschutz erwirken können. Als ehemaliger Gemeinderat und Vorsteher der Sozialbehörde, welcher die einstige Reorganisation des Vormundschaftswesens eng begleitete, sage ich klar und unmissverständlich Ja zur Volksinitiative „Keine Bevormundung der Bürger und Gemeinden“ – für mehr Gemeindeautonomie und Führungsverantwortung vor Ort.