In einer Vielzahl von Leserbriefen versuchen schöngeistige Kirchenvertreter uns den Beitritt zur Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) schmackhaft zu machen. Nimmt man sich den Fakten an, so steht ein solcher Beitritt bereits von Beginn weg auf wackligen Füssen. Anlässlich der Beratung innerhalb des Kantonalkirchenrats wurden kritische bis ablehnende Stimmen hierzu mit einseitiger Information und Einflussnahme von Seiten des Kantonalkirchenrats faktisch unterbunden, was dazu führte, dass sich einzelne Kirchgemeinden gegen diesen Beschluss mittels Referendums zur Wehr setzten. Was sich danach abspielte, ist mehr als nur demokratiepolitisch bedenklich. Erst mit Entscheid einer internen Rekurskommission – und mit nicht zu rechtfertigten Kostenfolgen! – entschied man sich nun doch eine Abstimmung durchzuführen. Aufgrund dieser Vorgehensweise erkennt man unschwer, dass sich gewisse Damen und Herren Kirchenvertreter mit demokratischen Prozessen schwertun und stattdessen ihre Machtposition weiter festigen wollen – weit ab vom lästigen Glaubensvolk! Damit geben sie (leider) einer Entwicklung auftrieb, welche sich seit Jahren abzeichnet: immer mehr Gläubige treten aus der Kirche aus. Statt sich auf die Kernaufgaben in den einzelnen Gemeinden zu kümmern – nah beim Volk, bei den Bürgern – und die damit eh schon knapp zur Verfügung stehenden Mittel vor Ort einzusetzen, will man nun also mit jährlichen Kosten von Fr. 600`000.- einen Beitritt zur RKZ erkaufen. Bereits heute verfügt die RKZ über ein Budget von über 12.5 Millionen Franken – Tendenz steigend! Was deren Aufgaben sind, bleibt einem Kirchenvertreter auf Gemeindeebene verborgen. Im Gegensatz zur RKZ herrscht bei den Kirchgemeinden volle Kostentransparenz. Schliesslich haben die Kirchensteuerzahler auch das Anrecht zu wissen, wofür ihr Geld eingesetzt wird. Aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit, welche man eigentlich auch von der Kantonalkirche erwarten dürfte u.a. was Spesen, Expertisen und Löhne / Entschädigungen anbelangt. Auch hier herrscht eiserne Verschwiegenheit. Ich jedenfalls kann diese innerkirchliche Entwicklung nicht gutheissen und lege Wert darauf, dass es nebst all diesen schöngeistigen Kirchenvertreter auch engagierte Persönlichkeiten gibt, welche sich mit vollster Hingabe und Überzeugung in den Dienst der Kirche stellen ohne dabei auf Ansehen, Macht und Geld zu schielen. Ich sage klar Nein zu einem RKZ-Beitritt mit jährlichen Kosten von 600`000 Franken – für nichts und wieder nichts!